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Fehlerbaumanalyse,
oder Englisch fault tree analysis kommt
hauptsächlich bei Sicherheitsanalysen zum Einsatz. Im Gegensatz zur
FMEA, die nur unabhängige Einzelfehler behandeln kann, liegt die Stärke
der Fehlerbaumanalyse gerade darin, komplexe Ausfallszenarien bzw.
spezifisches Systemverhalten nachbilden zu können. Meistens handelt es sich um Szenarien, die mehrere Einzelfehler, oder sogar eine bestimmte Reihenfolge der Fehler voraussetzen. Als einfaches Beispiel für ein "komplexes" Fehlerszenario möge wieder ein zweistrahliges Flugzeug dienen. Zweistrahlige Flugzeuge müssen so ausgelegt sein, dass sie bei Ausfall eines Triebwerkes sicher bis zum nächstgelegenen Flughafen weiterfliegen können. Wie in dem Zuverlässigkeits-Blockdiagramm bleibt auch bei der Fehlerbaummethode die Tatsache unberücksichtigt, dass bei Ausfall eines Triebwerkes das jeweils andere mehr leisten muss und seine Ausfallwahrscheinlichkeit dann etwas höher ist. |
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Bereits dieses einfache Beispiel zeigt,
dass Fehlerbaumanalysen
weitaus
spezifischer und detaillierter als FMEAs sind. Allein schon die UND-
Verknüpfungen (Rote Symbole) machen dieses Szenario -für FMEA-Verhältnisse- bereits komplex. Allerdings
bedarf es für jedes
Fehlerszenario eines separaten Fehlerbaumes. Zwar gibt es Standards bezüglich Fehlerbaumtheorie (z.B. NUREG-0492, kostenlos im Web verfügbar), doch ist die Methode an sich tendenziell selbsterklärend. Ganz oben steht das zu unerwünschte Endereignis, und ganz unten die Basisereignisse, die man nicht weiter auftrennen kann oder will. Dazwischen befinden sich weitere Ereignisse, sowie die Logik. Für die Basisereignisse werden in der Regel Ausfallraten aus einer MTBF Analyse und/oder FMEA verwendet. |